Im überraschenden Poker um die unsichere Zukunft von Galeria Karstadt Kaufhof zeichnet sich eine Wendung ab, nachdem der Mutterkonzern Signa von René Benko (46) Insolvenz angemeldet hat. Ein neuer, prominenter Retter betritt die Bühne – Peek & Cloppenburg zeigt Interesse an der Übernahme der mehr als 90 Galeria-Standorte mit rund 17,000 Beschäftigten, wie BILD berichtet.
Die zentrale Figur in diesem Szenario ist der erfahrene Manager Stephan Fanderl (60), der bis Juni 2020 sechs Jahre lang als Galeria-Chef fungierte, bevor er zu P & C wechselte und nun als „Strategiechef“ tätig ist. Seine Detailverliebtheit und Ehrgeiz machen ihn in Expertenkreisen zu einem der besten und härtesten Handelsmanager Deutschlands.
Trotz der eigenen Insolvenz von Peek & Cloppenburg im Frühjahr 2023 scheint das Unternehmen laut Nicole Mutschke (48), Fachanwältin für Bank- und Kapitalmarktrecht, nun wieder auf Expansion fokussiert zu sein. Das Insolvenzverfahren wurde zum 1. Oktober aufgehoben, wodurch sich das Modeunternehmen wieder auf sein Tagesgeschäft und auf Expansion konzentrieren kann.
Die potenzielle Übernahme von Galeria Karstadt Kaufhof wäre jedoch kein leichter Schritt. Signa hatte sich für Anfang 2024 auf eine Finanzspritze von 200 Mio. Euro zur Modernisierung zahlreicher Standorte verpflichtet. Angesichts der eigenen Insolvenz wird es für Signa jedoch schwierig sein, diese Summe aufzubringen, da der österreichische Konzern seinen Gläubigern mehr als eine Milliarde Euro schuldet.
Trotz der finanziellen Herausforderungen zeigt das Interesse von Peek & Cloppenburg an Galeria einen Hoffnungsschimmer für die belastete Belegschaft. Das Weihnachtsgeschäft von Galeria soll laut BILD die Erwartungen erfüllt haben, und die Warenhauskette hat als Vorsichtsmaßnahme ihre Mietzahlungen gestoppt, da Signa derzeit noch der Vermieter ist. Insgesamt bleibt die Entwicklung in diesem spannenden Geschäftsdrama abzuwarten.